Sie ist nicht nur eine Chronistin ihres Lebens – vom Treiben in den Künstlertreffen der 70er Jahre
über die Einflüsse ihrer Aufenthalte in Afrika bis zu den Mutter-Kind-Porträts und den ruhigeren
Bildern der Gegenwart – , sie ist auch eine Verfechterin der Ambivalenzen des Frauseins geblieben:
Selbstbewusstsein und Geschlechterdrama, Freude und Trauer, Stärke und Ironie. Elvira Bach hat
einer ganzen Generation von Künstlerinnen den Weg geebnet.
o.T., 1992, Öl auf Leinwand, 105 x 78 cm
Sammlung der Museen der Stadt Miltenberg
Im Kontakt zu Menschen, zu ihrer Arbeit, ihren Leidenschaften und Visionen ist er
ganz nah dran, jedoch immer mit einer professionellen Haltung. Seine Porträts von tätowierten
Menschen beurteilen nicht, sie zeigen mit Respekt individuelle Personen.
Seit 2017 lehrt er an der der Fakultät Gestaltung (FHWS) in Würzburg, wo er auch lebt und arbeitet.
Ink Portraits, 2018, Fineart Print, Fotopapier, 60x80 cm
Sein Zyklus von 45 Federzeichnungen entstand zu dem Romankonzept „Die Gottessucherin“ von
Peter Prange, in dessen Mittelpunkt die schöne Jüdin Garcia Mendes und ihre Suche nach dem
gelobten Land steht.
Axel von Criegern lebt und arbeitet in Tübingen und Italien.
Das gelobte Land, 2008, Feder, Tusche, 70 x 50 cm
Seine Kunst lebt von der Ausdauer und Hartnäckigkeit
bei der Erfassung von Formen und Fragmenten, die eher selten an den menschlichen Körper
erinnern, aber wenn, dann entdeckt man neben der Härte fragile, fast zärtliche Züge inmitten all
dem schweren und kantigen, das in den Skulpturen um Gleichgewicht ringt.
Dietz Eilbacher starb 2014 in Frankfurt am Main.
Weibliche Figur, circa 1989, Eisenguss, 36 cm
Sein neugieriger, individueller und doch respektvoller Umgang mit verschiedenen Kulturen und
deren Menschenbild ist inspirierend für die Idee einer Welt der Begegnung und Verständigung.
Mutsuo Hirano lebt mit seinem Partner, dem Maler Thomas Lange
in Torre Alfina, Italien.
Der weibliche Kopf ohne Haare und Ohren wird zusammen mit den Köpfen „Adam und Eva“ von
Thomas Lange ausgestellt.
Es handelt sich um Werke aus der Ateliergemeinschaft der beiden Künstler.
Die Exponate sind eine Leihgabe der Museen der Stadt Miltenberg.
Weiblicher Kopf, 2018, Terracotta, 11,5x8,5,x12,5 cm
In ihrer großformatigen Malerei bringt sie die mit der ihr eigenen Empathie erfassten menschlichen
Begegnungen auf die Leinwand. Es entwickeln sich vielschichtige Energiefelder. Die expressiven
Gemälde leben von dem Rhythmus der Bewegung und dem heftigen Pinselduktus.
Die menschliche Gestalt, ihre Haltung, ihr Ausdruck, ihre Bewegungen und Gesten, das Festhalten
und Loslassen, das miteinander Ringen und Besänftigen, sind Kernthemen ihrer Malerei.
o.T., 2018, Lithografien, Papier, 60x43 cm
In den Jahren danach entwickelte er konsequente abstrakte Formen mit den Materialien Metall,
Stein und Glas.
Aus den frühen Jahren sind einige sensible Madonnenfiguren und weibliche Torsi in Bronze und
Terracotta erhalten.
weiblicher Torso, um 1950, Bronze, 20 cm
Ihr Werk ist geprägt von den tiefen Eindrücken der Reisen in ferne Länder, die Beobachtungen
der Menschen dort, die Farben- und Formenvielfalt von Indien und Marokko. Die Gemälde,
Aquarelle, Collagen und Zeichnungen erzählen von intensiven Naturerlebnissen ebenso wie von
eindrucksvollen Begegnungen mit den Menschen in ihrer exotischen Umgebung, von alltäglichen
und festlichen Situationen. Wie eine unendliche Quelle von Inspiration scheinen die sinnlichen
Eindrücke und Bilder nachzuwirken.
Cornelia Krug-Stührenberg lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in
Lohr am Main.
Erscheinung, 2018, Öl, Sande auf Leinwand, 105x65 cm
Seine Skulpturen, meist aus Terracotta, Stein oder Metall, wirken wie lebendig gewordene Zeitzeugen
aus der Vergangenheit, die hoch aufgerichtet, aber gezeichnet von den Spuren der Jahrhunderte,
in der toskanischen Landschaft stehen: Paare, Gruppen oder einzelne schmale Figuren,
von Licht und Schatten umspielt. Zeitlose Zeichen, verdichtet zu archaischen Gestalten werden
zu Symbolen für die Menschen, die schon hier waren und die, die noch kommen und weitergehen
werden.
Station Vision, Modell, 2018, Glas, 30 cm
In der Fotoserie „Evi“ führen nackte jungen Frauen in eine mythische Welt. Das
wirkt zeitlos, das ewige Thema der immer wieder neugeborenen Nymphe, ein fragiler, historisch
unterlegter Aspekt von Weiblichkeit - Auftauchen und Vergehen.
Girl, Serie Untitled Sea, 2019, Inkjet auf Ali-Dibond, 165x110 cm
Bevor Gabriele von Lutzau als Bildhauerin um die Welt reiste und zum Beispiel in den USA, in
Israel und vielen deutschen Städten ihre Spuren hinterließ, flog sie als Stewardess um die Welt
und erlangte als „Engel von Mogadischu“ Berühmtheit. Das unfassbare Erlebnis einer Flugzeug-entführung
und die Erfahrung der eigenen Stärke in einer extremen Situation nutzte sie, um sich
in eine Ausnahmekünstlerin zu verwandeln.
„Ich mache keine Männer oder Frauen. Ich mache körperliche Präsenzen.
In meiner Welt gibt es
drei Geschlechter:
Frauen, Männer und androgyne Zwischenwesen.“
Große Wächterin, Bronze, 236x50 cm
Für Zipora Rafaelov sind sie das Abbild von Eva, die
wiederum stellvertretend für alle Frauen steht, für deren unterschiedliche Charaktere und
Eigenschaften. Zu Grunde liegt das biblische Bild von Eva, die sich, in dem Moment, als sie
sich ihrer Nacktheit bewusst wird, versucht zu bedecken. In den aktuellen farbigen Arbeiten,
den Pin-ups und Relaxing Women, erscheint Eva als Frauenideal der fünfziger Jahre auf
Kalenderblättern. Die in narrative und mythologische Bezüge eingebetteten Frauengestalten
verleugnen nie ihren positiven Bezug zu Erotik und Schönheit.
Zipora Rafaelov wurde 2014 mit dem renommierten „Rheinischen Kunstpreis“ ausgezeichnet.
Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und Tel-Aviv.
Relaxing Woman, 2017, Tusche, Pergament, 90x113 cm
Ähnlich tastend verfährt er in seiner nach Perfektion
strebenden Malerei. Eitempera, eine sinnlich-zärtliche Malerei und aufwendige Technik,
die Geduld und Können erfordert und der
Nachdenklichkeit des Künstlers entgegenkommt.
Tobias Schnotale, geboren 1969 in Frankfurt
am Main, studierte u.a. an der freien Kunstakademie
in Nürtingen. Seit 2006 arbeitet er
als freischaffender Künstler, Autor, Illustrator
und Kunstpädagoge.
2006, Ralf, Öl auf Holz, 29,7 x 21 cm
Zu dem Zeichnen und Malen unter freiem Himmel kam in den letzten Jahren durch die Teilnahme
an Malseminaren die Beschäftigung mit dem Menschenbild – Aktzeichnungen und Porträts entstanden.
Die angesichts der Modelle gezeichneten und skizzierten Arbeiten stehen ganz bewusst
in der Tradition der Akt- und Porträtzeichnung und lassen doch eine eigenwillige Handschrift erkennen.
Sachlich und mit professionellem Blick nähert sich der Künstler seinem Gegenüber und
dessen körperlichen Eigenarten, offen, ohne eine Bewertung anzubieten.
Wolfgang Schönegge lebt und arbeitet in Darmstadt.
Weiblicher Akt, 2017, Bleistift, Buntstift, Malkarton, 30x40 cm
Sie nähert
sich ihren Motiven forschend, fast zärtlich, so, als müsste sie - stellvertretend – noch einen Moment
lang den Übergang zwischen Sterben und Tod aushalten und aufbewahren. Oft zeugen die
Tiermotive noch im Tod von ihren Bewegungen in ihrem Element. Ähnlich zeigen sich auch die
in den Radierungen festgehaltenen Präparate von menschlichen (wirklich?) Organen. Sie sind
„entnommen“, Ausschnitte aus dem Ganzen eines Körpers, befremdlich und beunruhigend.
Wir werden gezwungen, uns mit dem Motiv zu beschäftigen, den Zusammenhang zu finden.
Die sorgfältige Betrachtung des Objektes durch die Künstlerin, das Altmeisterlich der Studien,
das sich so in die lange Spanne der Kunstgeschichte einreiht, nehmen dem Thema Vergänglichkeit
seinen Schrecken. Dieser kleine Teil, den wir betrachten, diese stillgelegte Natur, ist Teil von
etwas Größerem.
aus der Serie „Anatomie“,
links: 2005, Innen, Strichätzung, 14 x 11,5 cm
rechts: 2005, Hübsches Hirn, Strichätzung, 11 x 9 cm
Schönheit, Fülle, Pracht, es sind diese zerbrechlichen Dinge des Lebens, die der Maler in seinen
Bildern festhalten und feiern möchte. Die „Brautbilder“ zeigen Rückenansichten von Frauen –
stolz und hochaufgerichtet stehen sie in einer nicht näher definierten, unberührten Welt. Sie
schauen in die Zukunft oder vielleicht in sich hinein, aus dem Alltag herausgehoben, ihre Körper
sind von festlichen Kleidern umhüllt, eine Betonung des Besonderen und Erhabenen. So wie
Roben dem Menschen in bestimmten Situationen Größe und Würde verleihen, so fassen die
Gewänder und die wartende Haltung der Frauen einen existenziellen Moment des Lebens zusammen,
in dem sich Hoffnung auf Schönheit und Glück konzentrieren.
2003, Versunkenheit, 270 x 180 cm
Victor Syrnev hat nicht nur eine bewundernswerte Fülle an Schmuckobjekten geschaffen und an
unzähligen Ausstellungen teilgenommen, er ist auch mit hochrangigen Preisen, Auszeichnungen
und Orden geehrt worden. Eine besondere Beziehung pflegt er zu Deutschland, wo er unter
anderem im Sinne eines „Dialoges mit der Ferne“ eine Werkserie zu einem der wichtigsten Dichtungen
von Johann Wolfgang von Goethe, dem „West-Östlichen Divan“, geschaffen hat. Dialogbereitschaft
und Dialogfähigkeit zwischen Kulturen und über Grenzen hinweg, sind wichtige
Intentionen in der Arbeit dieses ungewöhnlichen Künstlers.
Birth of Venus, 2015-2016,
Metall, Glas, Edelstein, Gold, Silber, Perlen, Korallen, 72x31x15 cm (Detail)
Jean-Christophe Ammann schreibt über diese Gemälde: “Die stehenden Akte erinnern an Zombies,
als wären sie aus dem Hades zu uns in die Gegenwart zurückgekehrt, still, selbstbewusst,
sich an sich selbst erinnernd.“ Und Amman schreibt weiter: „Sie ist verflixter, als man glaubt.
Vielleicht deshalb, weil sie nicht revolutionär - im Sinne der Avantgarden – sondern subversiv
ist.“ Verloren geglaubte bildsprachliche Ressourcen werden mit subjektiven und gegenwärtigen
Inhalten wieder lebendig. In der Malerei von Annika van Vugt geht es niemals um Provokation. Es
ist ein neugieriger, fragender, liebevoller Blick und eine Malerei, die sich der vielen Bilder aus der
Geschichte der Kunst verbunden weiß.
Annika van Vugt studierte in Marburg Germanistik und Politikwissenschaften, an der Uni Frankfurt
Kunstpädagogik, bevor sie sich ganz der Malerei widmete.
Meine Geliebten, 2014, Öl auf Leinwand, 180x74 cm
Hier malt, aquarelliert und zeichnet Wolfgang Zwirner – ein Künstler der sein Handwerk auf das
Beste beherrscht – seit Jahrzehnten Orte und Landschaften, Bischöfe und Bettler, Berühmte und
Nachbars Kinder. In Amorbach ist der Professor eine Art Leuchtturm der Kunst und ein Verwurzelter,
wenn er nicht gerade reist, in ferne Länder auf abgelegene Inseln. Immer dabei sind Malzeug
und Malbücher, die er gut gefüllt wieder mit nach Haus bringt. Prächtige kleine Skizzenbücher, in
denen Beobachtungen und Funde, die exotische Schönheit fremder Länder festgehalten wurden
– wie die kleinen, rundlichen Korallenweibchen von den Capverdischen Inseln.
Korallenfrauen von den Capverdischen Inseln,
2018, Aquarell, Bleistift auf Papier, 20x16 cm
Kraftvoll und energiegeladen sind die Gemälde von Jan Zwolicki. In den abstrakten, expressiven
Farbkompositionen blitzen wie Kometen figurative Elemente auf. Im Wirbel der Linien und Farbfelder
entdeckt man Köpfe, menschliche Körper, die elegante Silhouette einer Frauengestalt. Das
ruft Assoziationen von urbanem Leben und dem schnellen Takt des Großstadtmilieus hervor. Die
Erinnerungen des Malers lassen in diesem Rhythmus rätselhafte Dialoge, irritierende Gesten und
nachdenkliche Blicke auftauchen. Offen bleibt, ob der Maler hier das Leben feiert oder seine
Menschenfiguren darin gefangen sind.
Porträt einer Frau, 2018, Acryl auf Leinwand, 120x70 cm
GALERIE AM TOR
Cornelia König-Becker
Hauptstraße 4
D-63897 Miltenberg am Main
Tel: +49.174.97 44 316
E-Mail: ckb@galerie-cornelia-koenig.de
Öffnungszeiten: Fr., Sa., So. 14 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung